Bestäubungsarbeit
Die Insekten sorgen dafür, dass die Beeren- und Obstblüten befruchtet werden. Dabei spielt die Honigbiene die Hauptrolle.
Eine gute Bestäubung der Blüten wirkt sich auf die Qualität der Früchte aus. Nur bei ausreichender Bestäubung wachsen schöne, volle Früchte. Die Bestäubungsdienste sind auch für die Wildpflanzen von grossem Nutzen. Die Honigbiene sorgt zusammen mit anderen Insekten dafür, dass sich die Früchte und Samen dieser Pflanzen bilden und die Vielfalt der Arten erhalten bleibt.
Bienengift
Viele Feinde haben es auf den Honig und die nahrhafte Bienenbrut abgesehen. Das Gift dient den Bienen zur natürlichen Feindabwehr und wird mit dem Stachel in den Angreifer injiziert.
Bienengift nutzt der Mensch vor allem zur Behandlung von entzündlichen Gelenkerkrankungen.
Gelée Royale
Honigtau und Nektar allein machen noch keine Königin. Die Ammenbienen füttern die Königinnenlarven mit Gelée Royale, dem reinen Sekret aus ihren Futtersaftdrüsen. Dieser besondere Saft bewirkt, dass sich aus der Made nicht eine Arbeitsbiene, sondern eine Königin entwickelt.
Königinnenfuttersaft oder Gelée Royale zu gewinnen ist möglich, wenn die Betriebsweise darauf ausgerichtet wird. Der besondere Saft hat antibakterielle Eigenschaften und enthält bedeutende Mengen an bestimmten Vitaminen.
Der Königinnenfuttersaft dient dem Menschen zur Gesundheitsförderung. In der Kosmetik zum Beispiel sollen seine Wirkstoffe zur Erneuerung der Hautzellen beitragen.
Honig
Bienen ernähren sich vegetarisch. Den Proteinbedarf decken sie mit Pollen (Blütenstaub). Der Honig dient den Bienen primär als Energiespender. Jedes Volk produziert über 100 kg pro Jahr für den Eigenbedarf. Geerntet werden nur etwa 10 bis 30 kg.
Bienen finden in den Blüten Pollen und Nektar. Der Pollen wird an den Hinterbeinen transportiert, der Nektar im Honigmagen. Dort wird er mit Säuren und Enzymen angereichert und in den Waben deponiert. Hier reift er in wenigen Wochen zum Honig heran. Der Wassergehalt von weniger als 18% sowie andere Inhaltsstoffe geben dem Honig die lange Haltbarkeit.
Honigtau auf Blättern und Tannenzweigen
Blattläuse ernähren sich von Pflanzensäften, aus denen sie einzelne Komponenten heraus filtrieren. Der Rest wird als Honigtau ausgeschieden. Dieser Pflanzensaft wird von den Bienen gesammelt und zu Waldhonig verarbeitet.
Honig: Flüssig oder fest?
Das Auskristallisieren von Honig ist ein natürlicher Vorgang und ist abhängig vom Verhältnis von Traubenzucker zu Fruchtzucker sowie dem Wassergehalt. Honige mit einem hohen Fruchtzuckergehalt bleiben lange flüssig, z.B. Akazienhonig.
Propolis
Die Propolis oder das Bienenkittharz ist ein Gemisch aus Harzabsonderungen von Pflanzen, denen die Biene eigene Sekrete beimischt.
Mit dieser Substanz überziehen die Baubienen die Innenwände Ihrer Behausung und stopfen Ritzen und Spalten.
Das Bienenkittharz wirkt stark hemmend auf Bakterien, Viren und Pilze und dient dem Menschen zur Herstellung von natürlichen Arznei- und Holzschutzmitteln.
Pollen
Varroa
Varroamilbe
Eingeschleppter Parasit aus Ostasien. Befällt die Bienen und Bienenbrut und schädigt sie. Nach der Honigernte im August/September müssen die Völker gegen die Milbe behandelt werden.
Wachs
Das Bienenwachs
Bienenwachs wird von den Bienen aus acht am Bauch liegenden Drüsen ausgeschieden und ist ein Gemisch aus mehreren Dutzend Komponenten. Wachs ist leichter als Wasser, der Schmelzpunkt liegt bei 65°C.
Bienenwaben sind eine erstaunliche Konstruktion. In wenigen Tagen, manchmal auch nur Stunden, wird eine Bienenwabe gebaut. Eine fertige Bienenwabe kann mehr als das Vierzigfache ihres Eigengewichtes an Brut, Honig oder Pollen tragen.
Schon früh machte sich der Mensch die vielfältigen Eigenschaften des Bienenwachses zu nutzen:
- Kerzen
An hohen kirchlichen Festen müssen Kerzen aus Bienenwachsleuchten - Salben
Der hohe Vitamin-E-Gehalt des Wachses ist besonders hautfreundlich. - Nahrungsmittel
Überzug und Trennmittel, z.B. für Gummibären (E901) - Enkaustische Malerei
Griechen und Römer verwendeten Wachsfarben, die sehr beständig sind. - Moulagen
Wachsmodell. Krankheitszustände können verblüffend realitätsnah nachgebildet werden.
Gesetze und Pflichten
Gesetze und Pflichten
Wer Bienen hält übernimmt Pflichten betreffend Tierhaltung und Lebensmittelproduktion. Da Bienen über weite Distanzen fliegen, können Krankheiten weiträumig verbreitet werden. Der Gesundheitszustand der gehaltenen Völker ist demnach keine rein private Angelegenheit, sondern steht auch in einem öffentlichen Interesse. Folgende gesetzliche Vorschriften müssen beim Aufbau und Betrieb einer Imkerei beachtet werden.
- Allgemeine Pflichten als Tierhalter
- Baurechtliche Vorgaben
- Registrierung der Bienenstände
- Meldung des Tierverkehrs
- Führung einer Bestandeskontrolle
- Meldung von Seuchen-Verdachtsfällen
- Anwendung von Tierarzneimitteln
- Einhaltung der Lebensmittelgesetzgebung
(Das schweizerische Bienenbuch)